Das Bobath-Konzept

Das Bobath Konzept hat seinen Namen nach seinen beiden im Jahr 1991 verstorbenen Urhebern, der Krankengymnastin Berta Bobath und dem Arzt Karel Bobath. Die Entwicklung des Konzeptes begann ca. 1943. Frau Bobath entdeckte bei der Behandlung schwer spastischer Patienten, dass die Spastik des Patienten durch bestimmte Lagerungen, Stellungen und Bewegungen nachließ oder sogar verschwand. Sie erkannte, dass Spastik kein feststehendes Phänomen ist, sondern von der Bewegung und der Stellung des Körpers beeinflusst wird. Die neurophysiologischen Grundlagen, die das Konzept untermauern, wurden von K. Bobath erarbeitet. Das Bobath Konzept wird heute weltweit angewandt.

Ziele des Bobath Konzepts:

Vermeidung und Hemmung von Spastik

Wiederherstellung eines adäquaten Muskeltonus (Tonusregulation)

Anbahnung von selektiven Bewegungen – Vermeidung von kompensatorischen Bewegungen

Abbau von Überaktivitäten der weniger betroffenen Seite

Normalisierung der Wahrnehmung des eigenen Körpers und der Umwelt

Vermeidung und Reduzierung von Schmerzen und Kontrakturen

Erhöhung von Selbstständigkeit und Sicherheit im alltäglichen Leben

Die Ergotherapie wird in verschiedenen Ausgangsstellungen (Liegen, Sitz oder Stand) durchgeführt. Der Patient lernt, anhand vom Ergotherapeuten ausgewählten Bewegungen, Bewegungsübergänge oder Lagewechsel, seinen Muskeltonus zu kontrollieren und kompensatorische Bewegungsmuster abzubauen. In der Ergotherapie beüben wir unter Anwendung des Bobath Konzepts Alltagsfähigkeiten wie z.B. Essen, Waschen und das An- und Ausziehen der Kleidung. Das Ziel unserer Arbeit ist es, dass der Patient größtmöglichste Selbstständigkeit und Sicherheit im Alltag und Berufsleben erreicht.