Das auf dem Affolter-Modell beruhende Behandlungskonzept findet in der Arbeit mit wahrnehmungsgestörten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen eine zunehmend breitere Anwendung. Es ist 1978 von der Psychologin und Therapeutin Dr. phil. Felicie Affolter entwickelt worden.
Im Verlauf von ca. 40 Jahren Forschung, Erprobung und Anwendung entwickeln Frau Dr. Felice Affolter und zahlreiche Mitarbeiter ein auch für Ergotherapeuten bedeutendes Therapiekonzept. Menschen mit Wahrnehmungsstörungen und deren Folgen begegnen uns sowohl in pädiatrischen, neurologischen, geriatrischen als auch psychiatrischen Therapiebereichen.
Die so Betroffenen können mit der Affolter-Methode, unabhängig von Art und Schweregrad der angeborenen oder erworbenen Beeinträchtigung, behandelt werden. Die geführte Interaktionssuche über das taktil-kinästhetische System, dem eine hervorragende, ausschlaggebende Bedeutung für die Entwicklung von Fähigkeiten und Fertigkeiten der Menschen zugeschrieben wird.
Im Rahmen alltäglicher Aktivitäten und den daraus entstehenden Problemsituationen werden Teile der zur Problemexploration und Problemlösung notwendigen Bewegung „geführt“ vollzogen. Gemeinsam mit dem therapeutischen Begleiter erspürt der Betroffene grundlegende Informationen, die unerlässlich sind, um seine Wahrnehmung über sich und die Umwelt sinnvoll zu ordnen und nutzen zu können.
Das Affolter-Modell verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, versteht sich als interdisziplinäres Konzept und sieht die Einbeziehung der Bezugspersonen des Patienten als dringend geboten an.